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Franz Dinhobl – Krisenfest

Franz Dinhobl

„Am Ende wird alles gut werden, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende!“

Verfasser unbekannt

Nach Stay at home, Maske und Babyelefant kehren wir also zurück zur Normalität, was auch immer das ist. Ein unsicherer Blick auf die Zahlen und Statistiken …. War´s das jetzt? Ist es überstanden? Was hat diese Krise uns gelehrt und was nehmen wir daraus mit?

Für mich sind es vor allem zwei Gedanken die mich beschäftigen. Da ist einerseits die Fragilität unserer Gesellschaft (…und ich betrachte diese Frage gesamtgesellschaftlich und nicht individuell. Mir ist klar, dass jeder der persönlich betroffen ist, das anders sieht). Damit meine ich wie wenig es braucht, um uns aus der Balance zu bringen.

Im Ländervergleich ging und geht es uns aktuell sehr gut. Das Gesundheits- und Sozialsystem funktioniert, Hilfspakete werden geschnürt, die Wirtschaft wird wieder angekurbelt. In Bezug auf die Krise hatten meine Eltern (Jahrgang 1936 und 1942) mehr zu stemmen. Das macht mich nachdenklich. Was wenn es mal wirklich losgeht, mit Krieg, Vertreibung, Hungersnot, wie anderswo auf der Welt.

Da ist aber auch andererseits das zarte Pflänzchen von Solidarität und Zusammenhalt. Es keimte auf und wir erinnerten uns das es auch noch andere Menschen gibt, die unsere Hilfe und Unterstützung benötigen. Nachbarn lernten sich kennen, gingen einkaufen für einander. Die Balkone der Städte dienten als Ort für Livemusik und Begegnung und machten so den Alltag bunter. Nun kehren sie zum Spielen zurück in die Keller der Clubs und jeder geht wieder selber einkaufen, die Kinder dürfen zurück in Schule und Kindergarten. Wir haben es hinter uns. Scheinbar.

Meine Sorge ist, dass wir als Gesellschaft nicht gestärkt aus der Krise gekommen sind. Dafür war sie bei uns zu kurz und zu wenig heftig. Wir können weiter machen. Wir reden zwar darüber wie wir uns besser digitalisieren müssen und dass unsere Kinder im Schulsystem digital nicht optimal versorgt sind, aber die Bruchlinien (soziale Vereinsamung, finanzielle Grundversorgung, gemeinwohl-orientierte Wirtschaft) die sich aufgetan haben und sichtbar wurden, werden wieder zugekittet. Wir haben die Krise eben gemanaget und nicht gemeistert.

Der Unterschied liegt in der Herangehensweise, hier haben wir den rationalen und organisatorischen und nicht den emotional empathischen gewählt. Allerdings ist es ja so, dass man manchmal im Leben mehr Anläufe braucht, um etwas zu verändern. Insofern warte ich jetzt mal geduldig ab, was denn da so noch kommt. Vielleicht war´s das ja auch wirklich schon und wir können getrost so weiter machen wie bisher.

Interview mit Franz Dinhobl, © Christopher Kelemen

Franz Dinhobl

Franz Dinhobl wurde 1963 geboren und ist seit 2003 geschäftsführender Gesellschafter, Unternehmens- und Prozessberater sowie Coach bei KICK OFF Management Consulting GmbH.

Mein Lebensmotto…

Jede Situation hat zwei Seiten und beide sind gleichwertig.

Urlaub im In- oder Ausland… Sowohl als auch.

Mein liebstes Urlaubsziel…

Hamburg.

Darauf achte ich besonders in einem Hotel…

Atmosphäre, Freundlichkeit der Mitarbeiter, zentrale Lage und gutes Frühstück.

Weiterbildung bedeutet für mich…

Pure Energie fürs Leben.

Mein nächstes Buch widmet sich dem Thema… Ein Handbuch für Manager zum Thema innogrative Transformation.

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