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Franz Dinhobl – Resonanz oder das Leben spüren

Franz Dinhobl „Zuviel Nachdenken ist wie Schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber nicht weiter!“ unbekannt Wir treffen im Laufe eines einzigen Tages bis zu 100 000 Entscheidungen. Gehe ich links an dem Hindernis vorbei oder rechts, esse ich einen Apfel oder eine Leberkässemmel, ziehe ich die roten oder die blauen Socken an. Die meisten Entscheidungen sind trivial, die Angebote überschaubar, die Handlungen Routine und doch sind sie bestimmender Teil in unserem Leben. Wir treffen diese Entscheidungen zum einen immer unbewusst, zum anderen immer auf der Grundlage eines Gefühls. Der unbewusste Vorgang, der dabei abläuft, ist die emotionale Imagination der Zukunft. Wie wird es sich anfühlen, wenn… Ist dieser Zustand positiv, dann handeln wir entsprechend. Und das passiert 100 000 Mal am Tag im Bruchteil einer Sekunde. Erst nach dieser Entscheidung setzt der Denkvorgang ein und wir zimmern uns die Erklärungen zurecht. Jedoch nicht all unsere Entscheidungen folgen diesem Prinzip. Oft „overrulen“ wir unser eigenes System. Wie der unlängst neu eingeführte Video-Assistent im Fußball, spielen wir uns die Szene nochmals durch, zerlegen sie in Details, nochmals und nochmals in Zeitlupe und dann fällen wir eine endgültige Entscheidung. Im Unterscheid zum Videobeweis kommen jedoch keine neuen Erkenntnisse dazu. Wir urteilen nur auf einer anderen Ebene. Was bei den kleinen Dingen des Alltags aber sehr gut funktioniert, wird bei den großen Dingen oft vollkommen außer Acht gelassen. Entscheidungen, die zu treffen sind, werden wieder und wieder besprochen, eine zweite und dritte Meinung eingeholt, Analysen und Gutachten gemacht, etc. Immer wieder erlebe ich in meiner Arbeit, dass Entscheidungsträger*innen ihr Gefühl wegdrängen und versuchen rationale Gründe für ihre Entscheidungen zu finden. Der Grund dafür ist meistens Angst vor dem Versagen, Angst etwas „Falsches“ zu tun. Dabei wär‘s so einfach. Das Schlüsselwort heißt Resonanz. Wir kennen diesen Begriff aus der Musik bzw. aus der Physik. In der Psychologie wird Resonanz als Wahrnehmungsimpuls bezeichnet. Es ist jener Moment, in dem wir unbewusst spüren, ob ein Ereignis stimmig ist oder nicht. Es ist jener Impuls, der uns ein Wohlgefühl oder eine Missstimmung signalisiert. Er ist kurz und er ist leise. Ihn wahrzunehmen verlangt Übung, Bereitschaft und Sensitivität. Was kann ich daher tun, um diese Resonanz zu entwickeln? Beginne damit zu akzeptieren, dass es Resonanz gibt und zu beobachten, ob du sie wahrnimmst. Überprüfe deine rationalen Entscheidungen erneut hinsichtlich ihrer emotionalen Stimmigkeit. Gieße das Pflänzlein deines Selbstvertrauens in deine emotionalen Entscheidungen. Feier dich, wenn du Recht hattest! Interview mit Franz Dinhobl, © Christopher Kelemen Franz Dinhobl Franz Dinhobl wurde 1963 geboren und ist seit 2003 geschäftsführender Gesellschafter, Unternehmens- und Prozessberater sowie Coach bei KICK OFF Management Consulting GmbH. Mein Lebensmotto… Jede Situation hat zwei Seiten und beide sind gleichwertig. Urlaub im In- oder Ausland… Sowohl als auch. Mein liebstes Urlaubsziel… Hamburg. Darauf achte ich besonders in einem Hotel… Atmosphäre, Freundlichkeit der Mitarbeiter, zentrale Lage und gutes Frühstück. Weiterbildung bedeutet für mich… Pure Energie fürs Leben. Mein nächstes Buch widmet sich dem Thema… Ein Handbuch für Manager zum Thema innogrative Transformation.
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