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Franz Dinhobl – Was bleibt

Franz Dinhobl „Du siehst alles ein bisschen klarer mit Augen die geweint haben!“ Marie von Ebner Eschenbach Ist sie jetzt eigentlich schon vorbei, diese Covid Geschichte? Haben wir es schon hinter uns? Wie geht es weiter? Nun, die eigentliche Frage ist ja, was genau? Ich bin am 15. März aus Deutschland von einer längeren Tour zurückgekommen. Hatte etliche Seminare, Coachings und Workshops gehalten und die aufziehenden Wolken beobachtet und verfolgt. Das Runterfahren von sozialem Leben und Wirtschaft war absehbar und ich war gespannt, was da so auf uns zukommt. Die vergangenen drei Monate waren für mich wirtschaftlich nicht bedrohlich, ich konnte daher erste Reihe fußfrei beobachten und mich meiner Wahrnehmung hingeben. Ich habe beobachtet, dass ein vergessener Begriff, ein scheinbar verstaubter Wert, die Solidarität, eine Renaissance erlebte. Den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung habe ich in meinem Umfeld sehr intensiv und deutlich erleben können. Nachbarschaftshilfe, Freundschaften, kollegialer Zusammenhalt zeigte sich in neuer Form. Das wünsche ich mir, dass es bleibt. Die Kreativität hat sich ausgebreitet und neue Formen von Betätigungen und Geschäften entstanden. Auf einmal waren Dinge möglich die vorher nicht möglich waren. Ich konnte beispielsweise die Rezepte für meinen kranken Vater telefonisch beim Arzt bestellen und dieser schickte sie dann per Mail an die Apotheke. Unglaublich eigentlich. Das wünsche ich mir auch, dass es bleibt. Ich habe gesehen wie fragil unser Bildungssystem ist und bei allem Ruf nach Digitalisierung, Homeschooling – ohne die Kraftanstrengung der Mütter hätte es nicht funktioniert. (und falls sich ein vereinzelter Vater hier nicht erwähnt sieht, sorry du bist eine Minderheit). Das möchte ich nicht, dass es bleibt. Die Covidzeit hat aber auch Bruchlinien sichtbar gemacht. Viel wurde geschrieben und gepostet in den sozialen Medien. Viel Meinung darüber was richtig und falsch, wenig Ahnung was wirklich angesagt wäre. Woher denn auch, wir haben alle keine Erfahrung mit so einer Situation. „In der Krise zeigt sich der Charakter!“ meinte schon Helmut Schmidt. Hitzige Debatten über Weltverschwörung einerseits, entspannte Gelassenheit andererseits. Das wird sicher bleiben. Eines hat diese Zeit aber ganz deutlich gemacht. Trotz Zoom, Whereby, Skype und anderen Kommunikationskrücken, wir sind soziale Wesen und brauchen den physischen Kontakt mit Menschen. Wir sehnen die Nähe, wir sind hungrig nach Berührung, wir brauchen die Umarmung und das Lächeln im Gesicht des Gegenübers. Bei allem wie Corona uns verändert hat, im Kern dessen was uns ausmacht sind wir das geblieben, was wir immer schon waren. Vielleicht brauchen wir ja von Zeit zu Zeit solche Krisen, dass wir uns dessen wieder bewusst werden. In diesem Sinne, oft zitiert, immer noch gültig, ….. bleibts xund! Interview mit Franz Dinhobl, © Christopher Kelemen Franz Dinhobl Franz Dinhobl wurde 1963 geboren und ist seit 2003 geschäftsführender Gesellschafter, Unternehmens- und Prozessberater sowie Coach bei KICK OFF Management Consulting GmbH. Mein Lebensmotto… Jede Situation hat zwei Seiten und beide sind gleichwertig. Urlaub im In- oder Ausland… Sowohl als auch. Mein liebstes Urlaubsziel… Hamburg. Darauf achte ich besonders in einem Hotel… Atmosphäre, Freundlichkeit der Mitarbeiter, zentrale Lage und gutes Frühstück. Weiterbildung bedeutet für mich… Pure Energie fürs Leben. Mein nächstes Buch widmet sich dem Thema… Ein Handbuch für Manager zum Thema innogrative Transformation.
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