seminargo Kolumne, Michl’s Corner, Komfortzone

Die Komfortzone gestalten

„Das Leben beginnt dort, wo die Komfortzone endet!”, Neale Donald Walch

(c) pixabay / geralt

Die Komfortzone wird populärwissenschaftlich oft verstanden als Ort der Bequemlichkeit, der Risikolosigkeit, der Trägheit, als ein Bereich der hedonistischen Sicherheitszone, ein “Saferoom” in dem sich die sprichwörtliche Made im Speck fett fressen kann und Entwicklung nicht stattfindet. Daher ranken sich auch zahlreiche Zitate und Sprüche um diesen sagenhaften Raum. Wenn wir aber den Blick heben und uns mit anderen bekannten Gebieten der Wissenschaft, z.B. der positiven Psychologie, der Leistungsdiagnostik, der Glücksforschung etc. beschäftigen, werden wir erkennen, dass diese Sprüche dem State-of-the-Art nicht standhalten.

Die Kernidee der Komfortzonenentwicklung ist ja, dass wir den Zustand von Sicherheit, Gewohntem und Berechenbarem verlassen und uns auf den Weg machen sollen, in dem es Wagnis, Risiko und Herausforderungen gibt, weil wir angeblich nur dadurch Neues entwickeln.

Mihaly Csikszentmihalyi der Begründer und Schöpfer der Flowtheorie, definierte Flow als einen Zustand des Tuns, bei dem die Tätigkeit im Einklang von Anforderung und Fähigkeit stattfindet. „Im Fluss sein“ (Flow) findet also dann statt, wenn Können, unsere Fähigkeiten, angewendet, erweitert und umgesetzt werden. Auch Neues wird dadurch erlebt und entdeckt, wir befinden uns beim Flowzustand, also definitiv innerhalb der Komfortzone. Das Lernen nur durch harte Erfahrung, Blut-Schweiß- und Tränen stattfinden kann, ist ein antiquierter Glaubenssatz, (….was dich nicht umbringt, macht dich härter) der hinlänglich widerlegt wurde.

Meine Idee zur erweiterten Komfortzone ist es, sie möglichst angenehm zu gestalten. Wir sollten uns neue Räume erschaffen und die eigenen erweitern und vergrößern. Weil wenn wir solche Zonen schaffen in denen es uns gut geht, wo wir Sicherheit und Freude generieren können, wird unser Lernen, das Machen neuer Erfahrungen leichter. Wir sind dann eher bereit Erfahrungen zu machen, als wenn wir durch ein Stahlbad gehen, eine Feuertaufe erleben oder eine Grenzerfahrung machen müssen. Jetzt werden manche sich fragen, wie tu ich das? In dem wir all das tun von dem wir wissen es wirkt entspannend. Spazieren gehen im Wald, sich umgeben mit Menschen die man liebt, gemeinsam oder alleine tanzen, singen, meditieren, Yoga praktizieren, einem Kind beim Spielen zusehen, mit alten Menschen Zeit verbringen, einen Garten anlegen, einen Berg besteigen, einen See durchschwimmen, einen Fluss befahren, kochen, essen, malen…

Euer Michl Schwind


Kurzbiografie Sandra Gneist

Geb.:  09.10.1977

Ausbildungen und Qualifikationen:

  • Dipl. Tourismuskauffrau
  • MBA für Prozessmanagement und Beratung
  • Systemischer Coach und Supervisor
  • ROMPC® Coach
  • Organisationsentwicklerin
  • Open Space Beta® Practitioner

Nach 20 Jahren in der Hotellerie lasse ich seit 2016 meine Leidenschaft und meine persönlichen Erfahrungen in meine Arbeit als Beraterin und Coach einfließen. Meine Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, die eigene Einzigartigkeit anzuerkennen und authentisch zu leben.